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Seit der Gründung im Jahr 1939 durch Adolf Reiff in Gönningen hat sich das Unternehmen von einer kleinen Strickerei mit einer einzigen Maschine zu einem modernen, vollstufigen Flachstrickbetrieb entwickelt, der sich komplett der Herstellung von Naturtextilien verschrieben hat.
Gründung und frühe Jahre
Ursprünglich in einem Zimmer im Elternhaus von Adolf Reiff gestartet, wuchs das Unternehmen schnell aus seinen anfänglichen Kapazitäten heraus. Mit dem Umzug in ein eigenes Fabrikgebäude im Jahr 1965 begann eine Ära der Expansion und Diversifikation. Zu dieser Zeit fokussierte sich die Produktion hauptsächlich auf Babybekleidung wie Jäckchen, Strampler und Mützen aus gebleichter Baumwolle, hergestellt von etwa zehn Mitarbeiterinnen.
Weiterentwicklung und Umbruch
1976 übernahm Manfred Reiff das Ruder und brachte frischen Wind in das Sortiment mit der Einführung von
Damen- und Herrenoberbekleidung. Er erkannte früh das Potenzial von Naturtextilien und entwickelte
innovative Produkte wie eine waschbare Windelhose aus ökologischer Wolle. Dieser visionäre Schritt wurde
zunächst skeptisch betrachtet, doch die steigende Nachfrage bestätigte seine Entscheidung.
Herausforderungen und Neuausrichtung
Die 1980er und 1990er Jahre brachten wirtschaftliche Herausforderungen, da viele Großkunden ihre
Produktion ins Ausland verlagerten. Die darauffolgenden Generationen, Axel und Andrea Reiff, übernahmen
im Jahr 2002 die Geschäftsführung und stellten 2003 auf der Internationalen Naturtextilmesse erstmals
ihre eigene Marke vor. Dies markierte einen entscheidenden Wendepunkt hin zu einer vollständigen
Konzentration auf Naturtextilien.
Expansion und moderne Produktion
Seitdem hat Reiff Strickwaren stetig expandiert. Im Jahr 2011 erfolgte ein weiterer Umzug, um den
gestiegenen Platzbedarf zu decken. Die heutigen Produktionsstätten umfassen 800 Quadratmeter, auf
denen mit modernsten Stoll-Flachstrickmaschinen und einem umfassenden Maschinenpark gearbeitet wird.
Vom Design über die Mustererstellung bis zum fertigen Produkt geschieht alles in-house am Fuße der
Schwäbischen Alb.
Nachhaltigkeit und Qualität
Ein zentrales Anliegen von Reiff Strickwaren ist die Nachhaltigkeit. Die verwendete Wolle ist
mulesingfrei und stammt von Merinoschafen, die nach den strengen Kriterien der biologischen Tierhaltung
in Patagonien gehalten werden. Nach der Schur wird die Wolle nach Deutschland verschifft, wo sie gesponnen
und gefärbt wird. Alle Produktionsschritte entsprechen den hohen Anforderungen des Global Organic Textile
Standards (GOTS), und viele Produkte erreichen sogar den strengeren Standard des Internationalen Verbands
der Naturtextilwirtschaft (IVN).
Produktphilosophie und Kundenbindung
Reiff Strickwaren steht für Produkte, die nicht nur durch ihre Qualität und Langlebigkeit,
sondern auch durch ihre umweltfreundliche Produktion überzeugen. Das Unternehmen legt großen Wert auf
Transparenz und Kundennähe und ist stolz darauf, dass seine Artikel weitgehend in Deutschland und in
einem Umkreis von maximal 50 km produziert werden.
Ausblick
Reiff Strickwaren ist mehr als nur ein Hersteller von Strickwaren; es ist ein Unternehmen,
das Tradition und moderne Ansprüche an Nachhaltigkeit vereint. Mit einem tief verwurzelten Engagement
für Qualität und Umweltschutz hat sich Reiff zu einem wichtigen Akteur in der Textilbranche entwickelt,
der sowohl lokal als auch international geschätzt wird. In einer Zeit, in der Verbraucher zunehmend Wert
auf nachhaltige und ethisch einwandfrei produzierte Waren legen, ist Reiff Strickwaren bestens positioniert,
um seine Erfolgsgeschichte fortzusetzen.